Gesunde Darmflora: Die im Darm angesiedelten natürlichen Bakterien (Darmflora) verhindern übrigens ein Ausbreiten von Krankheitserregern. Eine gesunde Darmflora stärkt somit das Immunsystem.
Meistens funktioniert unsere Verdauung reibungslos und wir bekommen von den komplexen Vorgängen in unserem Inneren kaum etwas mit. Dies kann sich jedoch schnell ändern, wenn die Verdauung ins Stocken gerät. Magenschmerzen, Verstopfungen oder Blähungen können unseren Tagesablauf und das Wohlergehen ganz erheblich beeinträchtigen.
Doch was passiert eigentlich genau bei der Verdauung in unserem Körper?
Kurz gesagt, wird bei der Verdauung die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und Nährstoffe von Abfallprodukten getrennt. Die Nährstoffe und die gewonnene Energie werden über das Blut dem Körper zugeführt, die Abfallprodukte werden als Kot oder Urin ausgeschieden. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, den die Nahrung zurücklegen muss und viele Organe sind an der Verdauung beteiligt.
Ablauf Verdauungsprozess:
Mund und Speiseröhre:
Bereits im Mund beginnt der erste Schritt der Verdauung. Das Essen wird zerkleinert und mit Speichel vermischt. Im Speichel sind Enzyme enthalten, die mit der Verdauung beginnen. Je gründlicher wir kauen, desto leichter kann der Speichel den Nahrungsbrei durchdringen und enthaltene Kohlenhydrate in seine Bestandteile zerlegen. Schon der Volksmund weiß „gut gekaut ist halb verdaut“. Die zerkleinerte Nahrung wird dann über die etwa 25 cm lange Speiseröhre in den Magen befördert.
Magen:
Im Magen wird die Nahrung gespeichert und mit Magensäften und Säuren vermengt. Die im Magensaft enthaltene Salzsäure hat dabei die Aufgabe, Krankheitserreger abzutöten. Enzyme verdünnen den Nahrungsbrei. Fette werden im Magen so gut wie nicht verdaut. Je nachdem wie fett das Essen war, liegt der gut durchmischte Speisebrei zwischen einer und sechs Stunden im Magen. Durch Muskelkontraktionen wird der Nahrungsbrei in den Zwölffingerdarm abgegeben.
Zwölffingerdarm:
Die Bezeichnung „Zwölffingerdarm“ stammt übrigens von seiner Länge, die ungefähr zwölf Finger misst. Dieser Darmabschnitt sorgt für die Weiterleitung von Enzymen, die in Bauchspeicheldrüse und Galle gebildet werden. Sie zersetzen das Gegessene in kleinste Bestandteile und ermöglichen so die Verdauung. Durch ständige Bewegung der Muskeln in der Magenwand wird der Nahrungsbrei in Richtung Magenausgang, dem Pförtner, bewegt und in kleinen Portionen an den Dünndarm weitergegeben.
Dünndarm:
Der Dünndarm ist etwa 5 Meter lang und liegt in geschwungener Form im Bauchraum vor. Hier werden die Nahrungsbestandteile in noch kleinere Bestandteile zerlegt, so dass die Nährstoffe über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen werden. Wasser wird dem Nahrungsbrei entzogen. Die Nahrungsreste verbleiben mehrere Stunden im Dünndarm, damit er diese Aufgaben erfüllen kann. Durch ständige Muskelbewegungen werden die unverdaulichen Bestandteile in den Dickdarm abgegeben.
Dickdarm:
Der Dickdarm umrahmt den Dünndarm und ist ungefähr 1,5 Meter lang. Hier werden die Nahrungsreste weiter vermischt und eingedickt. Noch verbliebene Elektrolyte werden resorbiert. Darmbewegungen transportieren den entstandenen Stuhl in Richtung Enddarm (Rektum). Bei einem gesunden Verdauungsvorgang verbleibt die Nahrung zwischen 20 und 35 Stunden in diesem Darmabschnitt. Die Dauer variiert je nachdem was wir gegessen haben, wie viel wir uns bewegen oder ob wir Stress haben. Wenn der Stuhl zu schnell durch den Dickdarm befördert wird, kann es zu Durchfall kommen. Bei einem verlangsamten Transport kann ein harter Stuhl und Verstopfung die Folge sein.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass es keine festgelegte Häufigkeit über die Darmentleerung gibt. Wie häufig wir Stuhlgänge haben, ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren wie Stress, Ernährung oder Bewegung ab.
Wir reden von einer Verstopfung, wenn gefühlt:
Als „normal“ gelten Stuhlgänge zwischen dreimal täglich und dreimal wöchentlich. Wir können uns aber auch „verstopft fühlen“, wenn die Häufigkeit des Stuhlgangs zwar normal ist, aber dennoch die Darmentleerung erschwert ist.
Eine Verstopfung (Obstipation) ist an sich kein Krankheitsbild, sondern ein Symptom für eine andere Ursachen. Verstopfungen sind für die Leidtragenden sehr unangenehm und haben meist einen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Zudem können neben seltenem Stuhlgang auch Beschwerden wie schmerzhafte Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder Erbrechen zusätzlich auftreten.
Verstopfungen können akut oder chronisch verlaufen und lassen sich hinsichtlich der Dauer gut unterscheiden.
Akute Verstopfungen setzen plötzlich ein und dauern nur wenige Tage an. Meist werden diese durch veränderte Lebensumstände ausgelöst. Stress, Reisen, Ernährungsumstellungen, Medikamente sowie hormonelle Veränderungen oder Bettlägerigkeit nach Krankheiten können beispielsweise Ursachen sein. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn bei der akuten Verstopfung auch Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit oder Blut im Stuhl auftreten.
Chronische Verstopfungen (Obstipation) bestehen hingegen über einen längeren Zeitraum, mindestens über 3 Monate. In den westlichen Industrieländern zählt sie zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten, von der meist Frauen und ältere Menschen betroffen sind. Chronische Verstopfungen sollten ärztlich abgeklärt werden, damit weitere Erkrankungen ausgeschlossen werden können.
Heute leidet etwa mehr als ein Drittel der Erwachsenen unter regelmäßigen Darmbeschwerden. Denn unser Verdauungstrakt ist ein kompliziertes und sensibles Organsystem, das durch zahlreiche Einflüsse aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann.
Stress, Anspannung und Hektik, Bewegungsmangel, Ernährungsumstellungen sowie eine ballaststoffarme Ernährung können die Darmfunktion beeinträchtigen. Ob diese Faktoren alleinig als Verstopfungsursache in Betracht kommen, ist unsicher. Sehr wahrscheinlich ist jedoch eine Neigung zu Verstopfungen, die ein entsprechender Lebensstil beeinflussen kann.
Neben diesen individuellen Einflüssen können folgende Faktoren auslösende Ursachen für eine Verstopfung sein:
Veränderter Hormonhaushalt bei Frauen:
Frauen leiden viel häufiger unter Verstopfungen als Männer. Organische Ursachen, wie zum Beispiel ein anderer Körperbau, sind jedoch nicht der Grund. Allerdings könnte der sich häufig ändernde weibliche Hormonhaushalt vor der Regel, während Schwangerschaft, Stillzeit oder Wechseljahren Verstopfungen mit sich bringen. Meist liegt der Grund aber im Verhalten der Frau. Nicht selten werden die eigenen Bedürfnisse hintenangestellt – auch für einen ruhigen Toilettengang wird häufig nicht genug Zeit eingeräumt. Keine Ruhe und keine Regelmäßigkeit - das nimmt der Darm dann irgendwann übel.
Alter: Die Häufigkeit von Verstopfungen nimmt mit steigendem Lebensalter leider zu. Dies liegt an einem sich verändernden Darm – er wird dehnungsfähiger und erhöht so die Wahrscheinlichkeit, dass der Stuhl länger im Darm verbleibt und mehr Flüssigkeit entzogen wird, als normal ist.
Zum anderen fördern Faktoren wie mangelnde Bewegung, Medikamente die eher bei höherem Alter verschrieben werden wie Antirheumatika oder Opiate, eine ballaststoffarme Ernährung sowie eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme eine Verstopfung.
Erkrankungen: Von einer sogenannten „sekundären Verstopfung“ ist dann die Rede, wenn die Verstopfung durch eine andere Erkrankung oder ein Medikament ausgelöst wird.
Zu diesen Erkrankungen zählen Nerven- oder Muskelerkrankungen (wie Multiple Sklerose oder Muskeldystrophie), Darmerkrankungen (wie Reizdarm oder Darmpolypen), Störungen im Hormonhaushalt (wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenunterfunktion), Autoimmunerkrankungen (wie systemischer Sklerodermie), aber auch Analerkrankungen (wie Hämorrhoiden).
Medikamente: Nicht selten haben bestimmte Medikamente unerwünschte Nebenwirkungen – zu denen leider auch manchmal die Obstipation zählt.
Zu diesen Medikamenten bzw. Krankheitsbildern zählen beispielsweise Schmerzmittel (z. B. Opiate), Bluthochdrucksenker (Antihypertensiva), psychischen Erkrankungen (z. B. Antidepressiva, Neuroleptika), Magen-Darm-Geschwüre (Spasmolytika), Epilepsie (Antiepileptika), Allergien (Antiallergika) oder Sodbrennen. Hier sollten Sie den Beipackzettel sorgfältig lesen und gegebenenfalls Ihren Arzt ansprechen.
Auf keinen Fall sollten Sie verordnete Medikamente eigenständig absetzen.
Bei einer Obstipation kommt es seltener als 3mal wöchentlich zu einer Darmentleerung. Typisches Symptom sind nur kleine, harte Kotmengen die unter Pressanstrengung oder Schmerzen ausgeschieden werden. Verbunden ist dies häufig mit einem Gefühl einer inkompletten Darmentleerung.
Betroffene klagen häufig über Begleitsymptome wie:
die die Lebensqualität bei Verstopfungen sehr beeinträchtigen können.
Treten bei einer Verstopfung Symptome wie Blut im Stuhl, rascher Gewichtsverlust, kolikartige Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Ein gesunder und gut funktionierender Darm ist die Grundlage des täglichen Wohlbefindens. Folgende Tipps machen selbst die moderne Lebensweise „leicht verdaulich“.
Bewusster essen
Tun Sie sich etwas Gutes. Frisches Gemüse, besonders Äpfel und Pflaumen sowie kräftiges Vollkornbrot oder Leinsamen sorgen für ausreichend Ballaststoffe und fördern eine entspannte Verdauung.
Wasser marsch
Trinken Sie mindestens zwei Liter pro Tag, am besten Mineralwasser. Denn mit jedem Schluck unterstützen Sie Ihre Verdauung.
Mehr Schwung
Lassen Sie doch einfach mal den Wagen stehen und schwingen sich aufs Rad. Nehmen Sie öfter mal die Treppe statt den Aufzug. Und zwischendurch gönnen Sie sich ruhig einmal eine Pause. Vielleicht mit einem Spaziergang an der frischen Luft? Das bringt Ihren Alltag und auch die Verdauung in Schwung.
Kleine Pausen
Ob wichtige Termine oder dringende Besorgungen – lassen Sie sich nicht stressen. Atmen Sie mal wieder tief durch und nehmen sich Zeit für erholsame Entspannung. Das bringt neue Energie für den Tag und schont gleichzeitig den Darm.
Entspannte Sitzung
Ob mehrmals täglich oder nur jeden zweiten Tag – diese Sitzung sollte kein lästiger Termin sein, den man immer wieder verschiebt. Hören Sie auf Ihren Bauch und nehmen sich entspannt Zeit, für das was kommt!
Hilfe aus der Natur – Sennesblätter
Eine gute Verdauung ist sehr viel wert. Wenn sie nicht funktioniert, sollten Sie als Erste Hilfe für einen Ausgleich sorgen. Der Wirkstoff von Ramend sind die Sennesblätter. Sie verstärken die Bewegungen der Darmmuskulatur und regen so die Verdauung an. Damit Sie sich wieder rundum wohl fühlen – natürlich mit Ramend.
Wichtig für die Behandlung von Verstopfungen ist, zunächst die Ursache heraus zu finden. Es wird zwischen chronischen und akuten Verstopfungen unterschieden. Kurzfristige akute Verstopfungen wie sie zum Beispiel bei Reisen, oder Ernährungsumstellungen auftreten, können bestenfalls durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten aufgelöst werden.
Sollte trotz dieser Allgemeinmaßnahmen keine Besserung eintreten, können Hausmittel oder pflanzliche Abführmittel (Laxantien) zur Behandlung von Verstopfungen geeignet sein. Diese sind aber nur kurzfristig einzunehmen, bis sich der Stuhlgang wieder reguliert hat.
Sollten bei der akuten Verstopfung Symptome wie Blut im Stuhl, Fieber, Erbrechen oder kolikartige Schmerzen auftreten, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Chronische Verstopfungen zeichnen sich durch eine Dauer von mindestens drei Monaten aus. Hier gilt es ganz besonders, seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen um langfristig einer Obstipation vorzubeugen. Oftmals haben aber gerade hier die Betroffenen kaum Hoffnung und die Erfahrungswerte gesammelt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichend sind. Eine kurzfristige Selbstmedikation mit Abführmitteln (Laxantien) zur Behandlung von Verstopfungen kann dann sinnvoll sein. Auf jeden Fall sollte bei einer langanhaltenden Obstipation ein Arzt zu Rate gezogen werden.